La Paz - Biken auf der TodesstraßeMit dem Mountainbike die gefährlichste Straße der Welt hinunterfahren. Mehr als 3350 m Höhenunterschied und eine 64 km lange Abfahrt. Davon hatte Tina schon vor der Weltreise erzählt. Unser Ziel war daher La Paz. La Paz liegt auf 3650 m Höhe in einem Talkessel und gilt mit seinen 1, 1 Mio. Einwohnern als höchstgelegene Großstadt der Erde. Der erste Eindruck ist ein undurchdringliches Gewirr aus Wolkenkratzern, Wellblechhütten und noch nicht fertigen roten Backsteinhäusern. Die Armen wohnen an den bis zu über 4000m hohen Hängen in El Alto, wo es bitter kalt werden kann. Viele Menschen haben keine Heizung, kein Wasser und nicht einmal eine Küche.
Wir waren nun bereits das zweite Mal in La Paz.
Beim ersten Besuch hatten wir uns, auf Empfehlung von einem Pärchen, drei Nächte in einem B&B Hostel einquartiert. Umgeben von Wolkenkratzern , Residenzen, Villen und Clubs eine wohlhabende Gegend. Nach einer langen Busfahrt von der Isla de Sol kamen wir sehr spät abends in La Paz an. Der Bus ließ uns in einer nicht so gemütlichen Gegend raus. Überall lag sehr viel Müll an den Straßenränder, der direkt von den hunderten Hunden auseinandergenommen wurde. Der Eindruck vermittelte einfach nur Armut. Wir nahmen uns also ein Taxi, um zu unserem B&B zu gelangen. Steffen wusste die Straße und Hausnummer, aber wir drei übersahen mehrmals das Haus. Unser Taxifahrer war super freundlich und gab nicht auf. Endlich, Steffen klingelte an einer Tür und es öffnete uns ein Muslime in einem weißem Gewand, mit langem Bart. Wir waren schon etwas überrascht, aber es war unser Vermieter. Zunächst dachten wir, wir waren im Wohnzimmer seines Wohnhauses und schauten uns beide sehr verdutzt an. Aber unser Zimmer war gut und das Frühstück auch. Hier unten war es bis zu 10 Grad wärmer und das Vorwärtskommen zu Fuß gestaltete sich weitaus einfacher. Wir schlenderten durch die Straßen von La Paz, die weitaus weniger hektisch waren als wir dachten und buchten uns die Fahrradtour. Tja, leider warteten wir am nächsten Morgen vergebens am vereinbarten Treffpunkt. Nach zwei Stunden Warterei gaben wir auf und fuhren zum Büro. Die Damen entschuldigten, dass wir vergessen wurden und gaben uns unser Geld zurück. Da wir am Abend bereits für den Nachtbus nach Potosí ein Ticket gekauft hatten, verschoben wir leicht verärgert unsere Mountainbike tour.
Wir waren von unserer Salzwüstentour zurück in La Paz und bereit für einen neuen Versuch. Diesmal musste es einfach klappen. Natürlich entschieden wir uns für eine andere Agentur. Zwar mussten wir wieder lange warten (wir dachten schon...), diesmal eine Stunde, aber mit glücklichem Ende. Zusammen mit zwei taubstummen Chileninnen wurden wir zum 4650 hohen Startpunkt gebracht, wo wir unsere Protektoren und die schicken Klamotten bekamen. Noch schnell umgezogen und den Sicherheitsanweisungen gelauscht und auf ging die wilde Fahrt. Vom La Cumbre Pass, wo eine Menge Schnee lag und es echt eisig (besonders an den Finger) kalt war, fuhren wir zunächst auf Asphalt mit stellenweise über 50 km/h etwa 30 km bergab. Unser Guide immer voraus. Mit Handzeichen dirigierte er uns. Die beiden Mädels fast immer hinter uns. Aber, was für ein Mut. Sie hörten nicht die LKWs oder Autos, die hupend an uns vorbeifuhren oder die Geräusche, wenn wir beide zum Überholmanöver ansetzten. Respekt! Vorbei an den schneebedeckten Gipfel, erreichten wir dann unser eigentliches Ziel. Die Todesstraße! Kein Asphalt, manchmal nur 2 m breite Sandpiste und daneben der 1200m tiefe Abhang. Zwischendurch fuhren wir durch Wasserfälle, über größere Steinfelsen und immer wieder knapp an den Abhängen vorbei. Je tiefer wir kamen, desto wärmer und grüner wurde es. Umhüllte uns oben am Start noch dichter Nebel, wurde es mit der Zeit immer sonniger. Tatsächlich waren unsere Bremsen, dass wichtigste am Fahrrad. Steffen hatte nach der Tour sogar Muskelkater und Tina ne Blase an den Händen. Leider fiel eine unserer beiden Mitfahrerinnen über ihren Lenker und verletzte sich, so dass wir auf unserer Rädern nur zu dritt unser Ziel, dass Mittagessen in einem Hotel, mit Pool und wunderschönem Garten, erreichten. Das Essen war nicht so toll und auch auf den Sprung in den Pool hatten wir keine Lust, aber insgesamt gesehen war die Tour echt genial und wir hatten jede Menge Spaß.
In La Paz ließen wir es uns natürlich auch nicht nehmen, mit der Seilbahn für ein paar Cent nach El Alto hinauf zu schweben, die Indígena-Viertel und seine Märkte zu besuchen und die leckeren frisch gepressten Orangensäfte zu genießen. La Paz war interessant, aber keine Stadt, in der wir beide länger wohnen möchten.

 

Salar de UyuniWo man auch hinblickt, Salz. Kilometerweit in jede Richtung. Weit weg am Horizont sieht man ein paar Berge, sonst nichts außer weiße Weite. Wir sind in Bolivien in der Salzwüste Salar de Uyuni. Hier kann man so wunderbar schöne Foto von kleinen Menschen und großen Gegenständen machen, wie man sie leicht findet, wenn man im Internet nach dem Namen der Salzwüste sucht. Im bolivianischen Sommer, wenn das Wasser einige Zentimeter hoch in der Salar de Uyuni steht, verwandelt sie sich in den größten Spiegel der Welt! Ein einmaliges Naturschauspiel. Man muss diese Salzwüste gesehen haben und genau deswegen waren wir nach Uyuni gekommen, den Ausgangspunkt für unsere 3 tägige Jeep Tour. Uyuni selbst ist keine schöne Stadt, aber das muss sie ja auch nicht. Wenigstens schien die Sonne immer.
Spät abends angekommen, organisierten wir am nächsten Tag unsere Tour und ließen gleich noch unsere Wäsche waschen. Mit umgerechnet 2,60 Euro pro Kilo, wird es wohl die teuerste Wäsche unserer Weltreise bleiben. Am Tag darauf startete also unsere Tour, zusammen mit 4 weiteren Leuten. Zwei von ihnen, sie waren Franzosen, kannten wir beziehungsweise Tina noch ganz gut. Sie hatten für Tina den Dolmetscher gespielt, als wir im Bus von Copacabana nach Lima saßen. Tina hatte ihr Handy in einer Bar in Copacabana vergessen und musste dem Busfahrer irgendwie klar machen, dass er uns sofort raus lassen muss. Am Ende hat Tina es sogar wiederbekommen. Zusammen mit einem Pärchen, sie aus Deutschland, er aus Irland, waren wir eine super Truppe, mit der es sehr viel Spaß machte durch Bolivien zu fahren.
Als erstes Stand die Salar de Uyuni auf unserem Programm. Eine riesige wüstenähnliche Landschaft, welche aus einem Binnenmeer entstanden ist. Sie trocknete über Jahrmillionen langsam aus und die Mineralien und Salze konnten nicht durch einen Fluss abfließen. Da wir uns im bolivianischen Winter, also der Trockenzeit befanden, wurde nichts aus dem größten Spiegel der Welt, aber das war halb so schlimm. Auch ohne Wasser war es beeindruckend. Die schier endlos erscheinende weiße Kruste steht im krassen Kontrast zum strahlend blauen Himmel. Es machte riesigen Spaß, mit dem Jeep Ewigkeiten einfach nur geradeaus zu fahren. Zwischendurch machten wir immer wieder Stops, um Fotos zu knipsen. Gar nicht so leicht, ein schönes Miniaturbild zu fotografieren, aber ein paar sind was geworden.
Inmitten der Salzwüste befindet sich die Kakteeninsel Isla Incahuasi, die einzige Stelle an der es nach oben geht und von der man einen überragenden Blick auf die Salzwüste hat. Sie ist mit zu bis 8 m hohen Kakteen bewachsen, von denen einige bis zu 1200 Jahre alt sind. Ein Highlight des ersten Tages war dann noch der Sonnenuntergang und der gleichzeitige Mondaufgang in der Salzwüste. Ein wahrhaft magischer Moment, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Am zweiten Tag haben wir die Salzwüste verlassen und sind über die Hochebene Altiplano bis an die chilenisch - bolivianische Grenze im Süden von Bolivien gefahren. Es wurde höher, bis zu 5000 m, und kälter, die Entfernungen wurden größer. In der Nacht sanken die Temperaturen auf bis zu - 15 Grad und in unser einfachen Unterkunft gefroren die Fenster von innen. Tina hatte zum Glück genügend Decken, ganze 9 an der Zahl, und musste dadurch nicht ganz so schlimm frieren :-). Auf unserem Weg kamen wir vorbei an bunten Lagunen, welche von Flamingos bevölkert wurden. Wir fuhren weiter zu bizarren Felsformationen, sahen Vulkane und Geysire. Allein, dass wir 2 Tage durch den Altiplano fuhren, ohne eine menschliche Siedlung gesehen zu haben, war ein Erlebnis. Ganz zu schweigen von der kargen, aber auch faszinierenden Berglandschaft, in der nicht viel wächst oder lebt. Zum Abschluss der Tour und vor unserem langen Rückweg nach Uyuni, gingen wir noch bei gefühlten - 5 Grad baden. Gut, so hart wie sich das anhört, war es nicht, denn das Wasser war angenehm warm. Hatten wir zwei Tage lang gebibbert und gefroren, konnten wir uns jetzt mal so richtig wohl fühlen. Unsere Gruppe aber fand, dass wir beide echt "harte Kerle" sind und applaudierten uns :-). Diese Tour war unglaublich schön und wird unvergessen bleiben.

 

PotosiDas wir in unserem Leben einmal Dynamit kaufen werden, haben wir uns auch nie gedacht. Es sah zwar nicht so aus, wie man es aus Western Filmen kennt, aber es hatte die typische Stangenform. Aber wie kam es dazu?
Wir waren in Potosi gelandet, eine Mienenstadt in über 4000 m Höhe. Die Stadt gehört zu den höchstgelegenen Großstädten der Welt und dort gab es einmal die reichsten Silbermienen der Welt. Im 17. Jahrhundert war die Blütezeit dieser Stadt. da war Potosí wegen seines Silbers so bedeutend wie London, Paris oder Berlin. Diese Zeiten sind aber lange vorbei. Der größte Teil der Silbervorräte war bereits Ende des 19. Jahrhunderts ausgebeutet. Heute suchen die Arbeiter auf primitive weise nach den letzten Resten von Silber, Zinn und Blei. Die Arbeitsbedingungen und die Abbaumethoden haben sich kaum verändert, seit im Jahr 1545 Silber im Cerro Rico entdeckt wurde.
Rund um die Miene hat sich in Potosí ein reger Tourismus entwickelt. Es werden Touren angeboten, welche den Besucher mitnehmen in eine andere Welt untertage. Auch wir waren interessiert wie es dort aussieht und so buchten wir eine Mienentour. Mit unserem Guide, einem ehemaligen Minenarbeiter und 4 anderen Teilnehmern, machten wir uns früh morgens mit dem Bus auf Richtung Miene. Doch bevor es richtig los gehen konnte, mussten wir uns erstmal in Schale schmeißen. Neben den schicken und 5 Nummern zu großen Hosen und Jacken, gab es noch Gummistiefel, Helm und eine Lampe. So herausgeputzt begaben wir uns in die örtliche Marktstraße, in der man alles bekommen konnte, was das Mienenarbeiterherz höher schlagen lässt. Und das ist vor allem Schnaps, Dynamit und Kokablätter! Von unserem Guide erfuhren wir, dass es üblich ist, den Mienenarbeitern ein paar Geschenke mitzubringen und so kam es zu unserem Dynamitkauf. Wir gingen also shoppen und kauften die beliebtesten Geschenke. So landeten zwei Dynamitstangen (ohne Zünder und Zündschnur :-) ) , eine Flasche Schnaps, ein paar Kokablätter und eine große Flasche mit süßen Saft in unseren Mienensäcken. Nachdem wir uns umgezogen und Geschenke gekauft hatten, konnte es nun also losgehen.
Es gibt über 189 Schächte in dieser Miene und es arbeiten über 10000 Männer und leider auch Kinder dort. Diese Miene wird nicht von einer Privatfirma betrieben, sondern von einer Kooperative. Das bedeutet, dass die Männer nur allein für sich arbeiten. Alle Mineralien die sie zu Tage fördern, verkaufen sie an einen Großhändler und müssen 30 % ihres Gewinns abgeben. Meist arbeiten Vater, Söhne, Schwiegersöhne und Freunde zusammen in einem zugewiesenen Bereich der Miene und versuchen soviel wie möglich zu erwirtschaften. Kaum vorstellbar, dass die Männer bis zu 40 Jahre in der Miene arbeiten.
Vor dem Mieneneingang trafen wir die ersten Männer, die sich auf die Arbeit vorbereiteten. Und das bedeutet, zwei Stunden lang Kokablätter kauen und über die bevorstehende 8-stündige Schicht reden. Das kauen der Kokablätter lässt die Männer ihren Hunger, Durst und ihre Müdigkeit vergessen. Es ist ein Ritual vor jeder Schicht und so verkaut ein Arbeiter ein halbes Kilo Kokablätter pro Woche. Natürlich kauten auch wir Kokablätter, denn schließlich mussten wir ja auch unter Tage :-). Viel gemerkt haben wir allerdings nicht, dafür waren es zu wenige Blätter. Etwas taub wurde die Zunge aber dennoch. So "gestärkt" starteten wir unsere Tour und waren in kürzester Zeit schon mitten im Berg. Und was sollen wir sagen, es war anstrengend. War es zu Beginn noch angenehm kühl, wurde es immer wärmer, je tiefer wir kamen. Aufrecht gehen oder stehen konnten wir nur an den seltensten Stellen, zumeist gingen wir gebückt. Es war aber nicht so staubig, wie wir das gedacht hätten. Ganze 3 oder 4 Stunden verbrachten wir in der Miene. In dieser Zeit führte uns unser Guide zu verschiedenen Gruppen und gab uns einen sehr authentischen Einblick in das Arbeitsleben unter Tage. Ab und zu hörten wir Dynamit explodieren, gefolgt von kleinen Steinchen, die von der Decke fielen. Ein bisschen beängstigend, zumal die Sicherheitsvorkehrungen alles andere als sicher anmuteten. Im Gegensatz zu einer privat geführten Miene, nimmt man das bei solchen Mienen nicht so ernst. Atemschutz gibt es nur für die Gruppenleiter, für alle anderen ist dieser zu teuer und die Schächte sind wie bereits erwähnt, eng und schlecht gesichert. In privaten Mienen sind diese mindestens 2 m breit und 3 m hoch.
Nach einer guten Stunde hatten wir eine unfreiwillige, aber sehr amüsante Pause. Nachdem es nur kriechend weiter ging, entschied sich ein junger Kerl aus unserer Gruppe spontan die Tour abzubrechen, da er klaustrophobisch war. Wer um alles in der Welt macht eine Mienentour, wenn er Panik in engen Räumen bekommt! Unser Guide war also mit ihm auf den Weg nach draußen und wir währenddessen bei einer Gruppe, die ihren Feierabend feierte. Es war Freitag und an diesem Tag ist es üblich, nach der Schicht einen zu trinken. Hier war unser Schnaps ein ideales Gastgeschenk und wurde mit einem breiten Lächeln entgegen genommen. Da einer aus unserer Gruppe gutes spanisch sprach, kam auch ein angeregtes Gespräch in Gang und natürlich mussten wir mittrinken. Was wir bis jetzt vergessen haben zu erwähnen: Der Schnaps hatte 96 %! Wat mut dat mut :-). Was wir aber nicht geglaubt hätten, er war sehr bekömmlich. Kein brennen oder kratzen, ganz sanft glitt er unsere Kehle herunter. Wir könnten fast behaupten, dass er lecker war :-). So gestärkt ging es für uns nach knapp 20 Min weiter mit der Tour.
Die Tour war echt Spitze. Mit unserem Guide haben wir einen sehr authentischen Einblick in das Leben unter Tage bekommen. Aber wir waren auch echt froh, als es wieder raus ging. Man muss den Hut vor diesen Männern ziehen. Es ist wirklich ein Knochenjob. Leider haben sie aber auch ohne Schulbildung nicht viele andere Möglichkeiten oder eine Wahl.

 

Isla del Sol

Montag, 13 Juni 2016 by
Isla del SolDie Isla del Sol liegt im Titicaca See, dem höchsten schiffbaren Gewässer der Welt. Sie ist die Wiege der Inka Kultur und war unser nächstes Ziel. Die Anreise mit dem Bus war unkompliziert, komfortabel, mit toller Aussicht und auch die Einreise nach Bolivien verlief problemlos. Copacabana war der Ausgangspunkt unseres Ausfluges. Nein, nicht die weltberühmte Copacabana in Rio, sondern ein kleiner Ort in Bolivien, nahe der Grenze zu Peru. Wirklich schön am Ufer des Titicaca See gelegen und eingerahmt von kleinen Bergen. Es gibt auch einen kleinen Strand, der voll von alten schwanenförmigen Tretbooten ist. Man könnte denken, diese stammen aus Zeiten in denen mehr Touristen kamen oder es ein super Sonderangebot für Tretboote gab, aber tatsächlich haben wir nur zwei dieser Boote im Wasser gesehen.
Am frühen Morgen fuhren wir mit einer kleinen Fähre zur Isla del Sol. Wir folgten dem Tipp unseres Reiseführers und stiegen im Süden der Insel aus, um von dort nach Norden zu wandern. So sollten wir den Touristenmassen entgehen, die als Tagesausflügler auf die Insel kommen. Es stimmte, denn bis auf eine kleine Touristengruppe waren wir wirklich alleine. Wobei wir auch weiter im Norden keine Massen an Touristen getroffen haben. Dafür begegneten uns überall Esel, Schafe und Lamas, welche auf den Wiesen grasten. Auch Schweine und Hühner haben nicht gefehlt. Beim Versuch ein Lama aus kurzer Entfernung zu fotografieren, wurden wir beide dann auch fast angespuckt :-). Aber es hat bestimmt mit Absicht vorbei gespuckt, um uns zu warnen.
Uns hat es sehr gefallen, eine wohltuende Ruhe lag auf der Insel und in der Ferne konnten wir die schneebedeckten Gipfel der Cordillera Real erblicken. Hätten wir diese nicht gesehen und hätten wir nicht gewusst, wie kalt das Seewasser ist, hätten wir denken können, wir sind auf einer Mittelmeerinsel. Der inkaischen Mythologie zufolge stieg einst der Schöpfergott Viracocha aus den Fluten des Titicaca-Sees und erschuf aus einem heiligen Felsen auf der Isla del Sol Sonne und Mond, ebenso wie die Gründer der Inkadynastie. Jene wanderten von dort nach Cusco und gründeten das inkaische Weltreich. Diese Legende nutzten die Inkas um ihre Herrschaft zu legitimieren.
In Challapampa im Norden der Insel aßen wir dann zum zweiten Mal die Spezialität dieser Region. Als Vorspeise eine Gemüsesuppe mit Quinoa und als Hauptgang Trucha, frittierte Forelle mit Reis, Pommes und etwas Salat. Ungewöhnliche Kombination und etwas trocken, aber doch ganz lecker. In dem verschlafenen Ort fanden wir ein einfaches, aber schönes Zimmer. Es war hell und sauber und wir hatten zu beiden Seiten einen wunderschönen Blick auf den Titicaca-See. Auf der spartanischen Terrasse mit wundervollen Ausblick, tranken wir unseren mitgebrachten bolivianischen Rotwein, genossen die letzten Sonnenstrahlen und genossen unser Backpackerleben in vollen Zügen. Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Copacabana und am Abend weiter nach La Paz.